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Frühjahrswallfahrt 2023

Was wir gesehen und gehört

Die Pilgergruppe

1. BrudermeisterinRegina Strunk
2. BrudermeisterinMarion Johennecken
Kreuzträgerin
Petra Schürkens

Teilnehmer der Wallfahrt

Die Teilnehmer der Frühjahrswallfahrt 2023

NachnameVornameAnzahl Wallfahrten
AbrahamsManfred29
BrüggenStefan13
DreehsenLeonie2
FrickeAnke16
GadenYannick1
GiagnorioDaniele1
GörgemannsThomas29
GüntherBernd31
GüntherMaren3
HeitzerEva3
HeitzerGertrud6
JohenneckenMarion11
KaltefleiterBeate20
KreuelsSusanne35
MoersUschi17
Schmidt-GüntherAngelika12
SchmitzThomas36
SchulzAdelheid12
SchürkensBernhard20
SchürkensPetra24
SchürkensMax2
SchürkensLuis1
StrunkRainer27
StrunkRegina7
StrunkJulika1
von der WeydtJosef9
WienandsOlaf3

Gedanken zum Jahreswort

'Was wir gesehen und gehört' so lautete das Leitwort für das Pilgerjahr 2023.

-Sehen und Hören-.
Da sind zunächst diese beiden Sinneswahrnehmungen. Wir Menschen in der heutigen Zeit haben tatsächlich flinke Augen und wache Ohren. Wir überblicken in Sekundenschnelle eine Vielfalt von optischen und akustischen Signalen z.B. im Straßenverkehr.

Unsere Augen jagen über Schalttafeln, Monitore, Tabellen, wechselnde Bildschirme auf Handys, Computer und Werbetafeln.
Unsere Augen sind unruhig und gehetzt geworden, sie sind überbeanspruchte Sehwerkzeuge, die keine Zeit mehr haben auf Menschen und Dinge zu ruhen.

Unsere Ohren sind betäubt von den Grundgeräuschen der Umgebung, von all dem Lärm und Gepiepe und der geschäftlichen Dauerbeschallung.
Sie sehnen sich nach Ruhe oder „Stille“, nach dem Lauschen der wahren Lebensmelodie.

Das, was wir sehen und hören prägt und beeinflusst uns.
Viele sehnen sich danach „Innehalten zu können“, um mit dem „Herzen zu sehen“ und mit der „Seele hören zu können“.

Das ist die eine Ebene des Leitwortes.

Die andere Ebene erkennen wir, wenn wir in den 1. Brief des Johannes schauen und dort das Leitwort um seinen Nebensatz ergänzen:

‚Was wir gesehen und gehört,
das verkünden wir euch, damit ihr Gemeinschaft mit uns habt‘

Johannes und die Apostel, zu denen auch Matthias berufen wurde, und die Jünger waren geprägt und regelrecht angetrieben von ihren persönlichen Erlebnissen mit Jesus.
– Ihre Herzen waren voll davon.
– Sie waren Zeugen -Zeitzeugen- und Wegefährten Jesu.
– Es war ihnen ein Bedürfnis darüber zu berichten.

Sie wollten ihre Erfahrungen, Wahrheiten weitergeben, sie mitteilen, sie also mit anderen teilen und sie so in die Welt hinaustragen und vervielfältigen.

Die Botschaft des Menschensohnes vom Reich Gottes hier bei uns auf Erden, sie sollte weitergetragen und immer neu mit Leben gefüllt werden und überleben.

Heute, über 2000 Jahre später spüren wir, das hat funktioniert!

Die Nachricht vom Leben und Sterben und Auferstehen wurde bis in unser Jahrtausend „gesendet“.
Auch wir glauben an die Zusage Jesu Christi, uns nahe zu sein. Wir spüren dies besonders, wenn es uns gelingt
„mit dem Herzen zu sehen und zu hören“.

Auch wir glauben an die Zusage Jesu Christi, dass er im Leben der Menschen mitgeht, die an ihn glauben.

Auch wir stehen vor der Herausforderung, diese frohe Botschaft weiterzutragen in die nächste Generation. Sie so spürbar und erfahrbar zu machen und unseren Glauben immer wieder neu mit Leben zu füllen.

Bericht der Brudermeisterin

Eines, was mir sehr am Herzen liegt, möchte ich gleich zu Beginn erzählen: 'Ich war nie allein unterwegs'.


Da waren viele Wegbegleiter, die die Vision von einer guten Wallfahrtswoche mit mir geteilt und mich bei meinen Vorbereitungen auf vielfältige Weise unterstützt haben. Von Anfang an war Rainer mein Mann mit mir unterwegs, hat mich ermutigt und stark gemacht, meine Zweifel angehört, mir entscheidende Fragen gestellt oder mir auch mal den Spiegel vorgehalten. Er ist mit mir auf Entdeckungsreise gegangen in die Welt der Melodien und berührenden Texte.

Danke. Das war eine sehr bereichernde Zeit, die mir durch die anvertraute Aufgabe Brudermeisterin für die Frühjahrswallfahrt 2023 sein zu dürfen, geschenkt wurde.
In einem afrikanischen Spruch heißt es: „Wenn du schnell gehen möchtest, dann gehe allein, doch wenn du weit gehen möchtest, geh mit anderen, suche dir Weggefährten.“

Ich hatte Glück, ich brauchte nicht zu suchen.

Mit Marion als 2. Bürgermeisterin und Petra als Kreuzträgerin hatte ich bereits weit vor der Wallfahrt treue Wegbegleiterinnen.
Bei meinen Vorbereitungen zur Frühjahrswallfahrt hatte ich immer wieder ein Bild vor Augen: Die weich sich abzeichnenden Höhen der Eifellandschaft, rätselhaft verborgen im Morgendunst eines anbrechenden Tages.

Dunkle Täler, helle Waldlichtungen und kleine Seen, weite Höhen, enge Dörfer, unendliche Wälder, sanfte Hügel, schroffe Felsen. Alles ist miteinander verwoben durch Wege und Straßen, Fluss- und Bachläufen. Eine klare und gleichzeitig rätselhafte Landschaft.

Genauso, stelle ich mir vor, sind wir auf unserem Lebensweg unterwegs. Unterwegs durch unsere eigene Lebenslandschaft werden wir geprägt durch alles, was wir hören und sehen.

Auf unserem Pilgerweg gehen wir symbolisch gesprochen durch unsere Lebenslandschaft.

So habe ich das Leitwort „Was wir gehört und gesehen“ in dieses Bild eingebettet.
Geh und höre
Schau, nimm wahr mit allen Sinnen
Gottes Schöpfung bietet Wunderbares.
Öffne das Ohr deines Herzens für die Menschen, die dir auf dem Weg begegnen,
für Ruhe und Stille, für Zeiten des Schweigens, Redens, Betens,
suche den Frieden, mit Dir, Gott und der Welt.
Wenn Du so gehst, mit offenen Sinnen, dann findest und erfährst du den Segen Gottes, der mit dir ist und mit dir geht.

Diese berührenden Worte schickte mir eine Mitpilgerin als weihnachtlichen Gruß und Dankeschön im Rückblick auf die Pilgerwoche. Ich glaube, sie spiegeln die Wallfahrtswoche ganz wunderbar wider.

So haben wir uns am 13. Mai 2023 mit 27 Pilger und Pilgerinnen auf den Weg zum Apostelgrab des Hl. Matthias in Trier gemacht. Zur Freude aller waren mit Luis, Julika, Daniele und Yannick 4 Pilger zum ersten Mal dabei.

Wohlwollend wurden wir von unseren Familien und Freunden in den frühen Morgenstunden verabschiedet. Den schützenden Segen von Hans-Jochen in der wunderschönen Klosterkirche dürfen wir mit auf den Weg nehmen. Die leichten Glockenklänge der Ueddinger Kirche geleiten uns hinaus aus der Stadt.

Unseren Rucksack mit allen Träumen, Ängsten, Hoffnungen und Fragen haben wir geschultert. Er enthält alles, was wir „gesehen und gehört“, alles, was uns prägt. Mitunter ist er schwer…

Im Laufe des Tages wird deutlich, dass loslassen schwer ist.

Mit Blick in das Weltgeschehen machen wir uns unterwegs bewusst, wie es den Menschen ergeht, die aus ihrer Heimat fliehen und am Ende der Flucht dennoch nicht willkommen sind.

Familie Brückmann in Titz nimmt uns am Nachmittag freundlich auf und Frau Brückmann freut sich über unseren gemeinsamen Gesang „Möge die Straße „. Ein Lied, das ihr viel bedeutet und sie sich gewünscht hatte.

Aufbruch ins Unbekannte, die bange Frage: Wer bleibt bei mir? Wo, bei wem darf ich vor Anker gehen und mich ausruhen?

An der Sophienhöhe dürfen wir bei unseren Pilgerfreunde Familie Reinartz auch dieses Jahr wieder vor Anker gehen zu einer wunderbaren Pause. Für die anschließende reibungslose Zwischenfahrt verstärkte Peter Pannhausen unser Fahrerteam. Ein herzliches Dankeschön nochmals an die Drei.

Am Sonntag, dem 2. Tag, heißt das Thema „Weit, weit, weg“. In der Früh ziehen wir weiter Richtung Eifel, so wie in dem Psalm, der da sagt: „Du führst mich hinaus ins Weite“.

Wir stellten Herz und Geist Schritt für Schritt auf „Weite“ und „Offenheit“, um die großen Konturen unserer Lebenslandschaft ihre tragenden Werte und Wahrheiten zu erspüren.

„Weit, weit weg“
Das bedeutet weitergehen, nicht stehen bleiben nicht aufgeben;
es bedeutet auch, weit gehen und mutig sein, mir etwas zutrauen und mir etwas zumuten; und es bedeutet letztendlich auch „weggehen “ sich entfernen, ablösen, verändern.

Während wir uns von Mariaweiler entfernen, sind wir doch immer wieder neu auf dem Weg zu uns selbst. Mitunter sind wir von uns selbst überrascht, so wie „Paul, der sich Jahre später mit einem Brief an sich selbst an seine Visionen erinnert“ und sich die Frage stellt, ob er sich selbst treu geblieben ist und welche Visionen ihn jetzt antreiben.

Wir wandern weiter entlang leuchtend gelb blühender Rapsfelder, scheinbar endlos…und horchen in uns hinein: „Was war mein gefühlt weitester Weg, meine längste Wanderung? Mein dunkelstes Tal?“

Viele helfende Pilger-Hände ermöglichen eine erholsame Mittagspause im schönen Bürgerhaus von Hergarten mit einem Catering, das sehr gelobt wird.
Am Nachmittag kommen wir erschöpft in Voißel an und finden Ruhe in der Stille der Antonius-Kapelle. Musik erklingt und öffnet unsere Herzen, unsere Gedanken dürfen fließen. Es ist gut zu spüren, wir sind nicht allein unterwegs, wenn es schwer wird und sich der

Sinn von allem nicht zeigt. Da ist Gottes Zusage, er ist da, er ist mir nahe in den Menschen, die mit mir unterwegs sind. Am Abend wird in Urft das Jugendwaldheim für uns zur Oase der Erholung. Wir werden verwöhnt von der guten Küche und den freundlichen Köchinnen.

Montagmorgen, 3. Pilgertag: Ob nun ausgeschlafen oder nicht, der dritte Pilgertag bricht an, und ein jeder fühlt inzwischen seine speziellen eigenen Grenzen….doch die Stimmung ist gut, die Sonne meint es gut mit uns, der erwachende Morgen unterwegs entlang des Gillesbaches ist wie ein Geschenk.

Das stärkt und gibt Zuversicht trotz aller Endlichkeit, denn „aus dem Staub sind wir gekommen und zu Staub werden wir zurückkehren“. So begleitet uns heute das Tagesthema „Sternenstaub oder spüre die Zeit“.

Wir erleben heute Eifel pur, schauen über ihre Höhen, und ahnen, hinter dem Horizont des Lebens geht es weiter.

Gedanken des Werdens und Vergehens, die nicht einfach sind. Es gibt sie „Die Zeit zu leben“ und eine „Zeit des schleichenden Vergessens“, wie sie manch einer erfährt, wenn ein lieb gewonnener Mensch an Demenz erkrankt. Unser Weg führt uns durch das sanfte zarte Grün der Hügel. Das Maigrün scheint uns wie ein tröstender Mantel einzuhüllen.

Mittagseinkehr im Don-Bosco-Haus und wieder einmal ist es die einfache Mahlzeit, die gut tut und von allen geschätzt wird. Wunderbar ist das Gefühl, die Füße hochzulegen und zu wissen, wir sind schon ganz schön weit…!

Und dann: Wieder aufbrechen und feststellen: Weit gehen ist zwar anstrengend, aber auch richtig schön. Es ist keine Quelle zu sehen, aber irgendwie fühlt es sich so an, als sei da eine Quelle. Vielleicht weil Jesus meine Reise kennt?

Am Bob Etzel Stein spüren wir, wie ein Strauß weißer Rosen zur rechten Zeit gebracht, heilsam und tröstend sein kann.

Am Nachmittag kehren wir zur Kaffeepause (mit Kaffee!) und zu einer Andacht im Vulkan-Hotel ein, wo wir herzlich empfangen werden. Wir halten inne und Gedenken der „Zeit des schmerzlichen Abschieds“ und „der Zeit des dankbaren Erinnerns“ an unsere lieben Verstorbenen. Klangvolle Melodien von Luis, Bernhard und Mucki lassen uns fühlen: „Du bist gegangen, aber deine Sonne, deine Sonne bleibt „.

Montag und 3. Pilgertag, das bedeutet auch erleichtertes und freudiges Ankommen und ultimative Stärkung an der Kapelle vor Büdesheim. Denn: Wer bis hier kommt, kommt auch nach Büdesheim und wer nach Büdesheim kommt, der kommt auch nach Trier!

Und ein Zitat von Snoopy muntert uns auf: „Ja, sicher eines Tages werden wir alle sterben…aber an allen anderen Tagen leben wir!“

In Büdesheim kehren wir erstmals in Manuelas Scheune ein. Die Stimmung zeigt: „Es kann doch einen Pilger nichts erschüttern „.

Dienstagmorgen, 4.Pilgertag: Der Blick von der Büdesheimer Kapelle, über die im morgendlichen kühlen Dunst gehüllte noch schlafende Eifel, macht ein wenig demütig.

Hier stehen wir nun „Zwischen Himmel und Erde“, das auch unser heutiges Tagesthema ist.

Zwischen Himmel und Erde sandte Gott als Zeichen des Friedensbundes einen Regenbogen. Er ist wie eine Brücke Gottes zu den Menschen.

Wir ermuntern uns gegenseitig mit einem Segenswunsch, wünschen einander Gutes und so beginnt mit 27 verschiedenen Segenswünschen, ein segensreicher Tag.

Es entsteht symbolisch auch der erste Brückenpfeiler von 7 Brückenpfeilern, die die Brücke unseres menschlichen Miteinanders tragen.

Die Brücke, die uns miteinander verbindet, braucht als zweiten Pfeiler unsere Präsenz, unser da sein und unsere ehrliche Zuwendung im hier und jetzt.

Sie braucht als dritten Brückenpfeiler unseren wohlwollenden Blick für den ganzen Menschen, „den Blick für das Heile und Gute im Mitmenschen“.

Im Künstlerdorf ist die Freude groß: Pastor Wolfgang Bußler, Hacki und Pitjo anzutreffen, die schon frühzeitig aus Mönchengladbach angereist waren.

Bei der Messe mit der Aachener Pilgergemeinschaft am Neuwerker Kreuz unter maigrünen Bäumen teilt Pastor Wolfgang Bußler seine Gedanken zur Bedeutung des „Vergebens und Verzeihens“ als vierten Brückenpfeiler füreinander.

Nach fröhlicher Verabschiedung von den Aachenern wurde aufgrund der vorgerückten Zeit ein neuer und kürzerer Weg zum Kloster St. Thomas eingeschlagen. Vielen Dank an Petra als Kreuzträgerin und das Fahrerteam, die den neuen Weg sicher gefunden und begleitet haben. So erreichten wir die einladende und schöne Klosteranlage pünktlich zur vereinbarten Mittagspause. St. Thomas offenbarte sich als eine tolle Anlaufstation. Dies wurde dankbar und lobend wahrgenommen. So wurden auch die beiden Brückenpfeiler „Loben und Danken“ erlebt.

Alles neu macht nicht nur der Mai: So sei an dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön und ein großes Lob an Thomas Schmitz und sein Handwerkerteam ausgesprochen. Denn sie erneuerten die Bank am Bildstock in Meilbrück.

Der 7. Brückenpfeiler trägt den Namen „Robin Hood“. Er steht stellvertretend für eine gelebte Vertrauenskultur als Schutz für die Menschen, die keine Lobby haben.

Mit dem vertrauten Rosenkranzgebet für die Kranken und Pflegebedürftigen unserer Familien nähern wir uns am Abend Burg Ramstein.

Dort eingetroffen breiten sich Ruhe und erste Vorfreude auf den kommenden Tag der Ankunft in St. Mattheis aus.

Mittwoch, 5. Pilgertag: Das Tagesthema heute lautet „Komm so wie du bist „. Der helle Frühlingswald und der morgendliche Gesang der Vögel mischen sich unter die spürbare Vorfreude der Ankunft in Trier und sie tragen uns über das Eifelkreuz zum Schusterkreuz.

Das Schusterkreuz ist ein Ort voller Erinnerungen, voller Freude und Dankbarkeit und mit ganz viel Gefühl. Dort dürfen wir voll Freude Luis, Yannick, Dani und Julika als Erstpilger in die Gemeinschaft der Trierpilger aufnehmen. Innehalten, Freude, Umarmungen, Freudentränen, Glücksgefühle. Es ist einer der berührendsten Momente meiner Wallfahrt und fühlt sich an wie ein Geschenk.

Wir pilgern weiter und ein erster Blick auf Trier lässt die Spannung wachsen, wir stimmen uns ein mit dem Rosenkranz entlang der Mosel, hören erste Glockenklänge und dann endlich sehen wir St. Mattheis. Bruder Thomas begrüßt uns freudig. Liebe Menschen, Freunde und Familien erwarten uns im Innenhof, wir dürfen kommen, so wie wir sind und treten ein in die Kirche St. Mattheis. Gedanken, Gefühle, Freude, Rührung und Dankbarkeit erfüllen den Raum.

Später dann, Eintreffen in der Krypta. Wir kommen aus unserer Lebenslandschaft und dürfen eintreten, wir werden ganz still. Eine Melodie erklingt und füllt die Herzen, ein Lied lässt uns spüren „Komm so wie du bist“ du bist willkommen. Erschöpft, berührt und dankbar halten wir inne, lauschen der Musik und der Geschichte von Großvaters goldener Laterne. Es ist ein magischer Moment, als am Ende der Andacht alle zunächst sitzen bleiben und Ruhe den Raum erfüllt.

Donnerstag, 6. Pilgertag
Nach dem Hochamt treffen wir uns zur Auszugsandacht in der Marienkapelle. Das Tagesthema lautet “Alles hat seine Zeit“. Luis bezaubert uns mit seiner Musik.

In gemeinsamer Meditation durchfühlen wir sanft die Schritte unserer Lebensabschnitte mit ihren Höhen und Tiefen und Herausforderungen. Momente des Innehaltens und der Besinnung. Und so, wie wir uns Schritt für Schritt Trier genähert haben, mit allem, was wir „gesehen und gehört“, mit allem, was uns bewegt und ausmacht, so heißt es nun Abschied nehmen von Matthias und Trier. Das Neuwerker Heimatlied erklingt und wir brechen wieder auf: „Matthias von dir scheiden wir“.

Wir sind fröhlich unterwegs durchs Falsche Biewertal und erfreuen uns in der Pause am Kuchen von den (inoffiziellen) Jubilaren Susanne (35 Pilgertouren) und Bernhard und Beate (jeweils 20 Pilgertouren). Weiter geht es über das Eifelkreuz, wo ein kleines Stückchen Stoff, als Geschenk anlässlich des Vatertages zu amüsanten, praktischen und kreativen Kopfbedeckungen umfunktioniert wird. Über die Genoveva-Höhle wählen die meisten Pilger den Weg zurück zur Burg Ramstein.

Am Abend breitet sich eine internationale und ausgelassene Fröhlichkeit aus. Besonders die jüngeren Pilger lassen es sich nicht nehmen und haben sich, verstärkt durch unserem ältesten Pilger Josef, allerlei überlegt. Ein fröhlicher Abend auf Burg Ramstein füllt nun unsere Erinnerungen.

Der 7. Pilgertag zeigt mir persönlich die rote Karte, ich muss meine dicken und heißen Fuß schonen… doch das Tagesthema „Horizonte“ sagt auch: Hinterm Horizont geht es weiter. Wir erleben, wenn wir nicht mehr weiterwissen und uns hilflos fühlen, kommt einer, der zuhört, der mitgeht und uns beisteht.

Wir erfahren von dem Baggerfahrer an der Steinbachtalsperre und im Klostergarten von St. Thomas von Waltrauds Eichen, wie bedeutsam es ist, füreinander da zu sein und einander beizustehen.

Das Wetter ist gut und wir halten unsere Andacht im Wald am Neuwerker Kreuz, wo uns Dani mit seiner Musik und seinem Gesang überrascht und berührt. Ja, auch wenn der Wald sehr dicht ist, will ich mir immer die Sicht auf den Himmel bewahren, etwas, worauf ich mich freuen kann. Und so endet die Andacht anstatt mit einem Segen mit 27 erfreulichen Pilgerbotschaften. Ein jeder verrät, was ihn im Kleinen oder im Großen besonders erfreut.

Das letzte Wegstück führt uns zum Waldrand nahe Büdesheim und zur Brudermeisterverabschiedung: Rückblick, Einblick und Dank.

Einen Dank, den ich hier jetzt gerne wiederholen möchte:
Danke an den Vorstand, dass ihr mir euer Vertrauen geschenkt habt. Danke für eure Arbeit Quartiere zu besorgen, Gaststätten zu buchen, Danke an das Fahrerteam (Bernhard, Thomas, Mucki, Olaf, Bernd, Manfred) auch für Neuerungen wie dem Catering und spontanen Wegänderungen immer Lösungen parat zu haben, Danke Beate für die Organisation des Caterings, danke Susanne und deinem Flower-Power-Team für den Blumenschmuck, Danke an die Musiker für so manche Überraschung (Bernhard, Mucki, Luis und Dani), denn eine Flöte allein klingt echt einsam. Danke an alle, die sich bereits weit im Vorfeld um das Auskundschaften neuer Wege gekümmert haben (Rainer, Petra, Bernhard, Thomas, Bernd und Manfred). Danke an Stefan für dein unermüdliches fotografieren.

Danke auch an „die Jugend“, die erstmalig digitale Botschaften von uns an die Daheimgebliebenen gesendet haben. Danke an Thomas Schmitz, der die Pieken erneuert hatte. So durften Marion und ich sie bei dieser Wallfahrt erstmalig tragen.

Danke dir, Petra, als Kreuzträgerin und dir, Marion, als 2. Brudermeisterin. Eure Zusage war grandios. Danke für so viele Gespräche, für euer Vertrauen und eure Gedanken und eure tatkräftige Unterstützung, ich durfte mich jederzeit an euch wenden, so sind wir zu einem echten Team zusammengewachsen und haben die Pilgergruppe gemeinsam geführt.

Euch beiden wünsche ich viel Freude und Gottes Segen für euer Brudermeisteramt im Frühjahr und im Herbst.

Nach Verabschiedung folgte das letzte Wegstück nach Büdesheim und ein Abschiedsblick bei der kleinen Kapelle über Büdesheim und die Weite der Eifellandschaft.

Samstag, 8.Wallfahrtstag, „Adieu“ heißt heute das Tagesthema.
Der Bus bringt uns nach Schloss Rheydt. Pieken und Kreuz werden geschmückt. Ein letzter Rosenkranz und wir sagen einander „Adieu“ am dicken Stein. Zum letzten Mal sind wir in dieser Pilgergruppe beieinander, mit einfühlsamen Abschiedsworten, rührenden Umarmungen und gegenseitigen guten Wünschen machen wir uns auf den Weg zu unseren Lieben nach Neuwerk. Dort werden wir herzlich begrüßt von den Kommunionkindern, Freunden, Partnern, und unseren Familien. Hans-Jochen empfängt uns zu unserer Abschlussandacht in der Klosterkirche und sendet uns mit seinem Segen wieder auf unsere Wege.

Dann ist endgültig Schluss. Die letzten Koffer und Reste werden abgeholt. Erleichterung stellt sich allmählich ein, denn es ist alles gut gegangen, kein Unglück hat uns ereilt, alle sind wieder heil zuhause angekommen.

Ein jeder geht wieder seinen Weg, es bleibt ein großes herzerfüllendes Glück, dass ich eure Brudermeisterin sein durfte. Ihr wart eine umwerfende und harmonische, ein besondere Pilgergruppe, ich durfte Vertrauen erfahren und kostbare Momente erleben. Eure Lebendigkeit ist lebensbejahend, ihr habt mich getragen.

Danke
seid behütet und gesegnet
auf der Wanderung durch die Berge Täler eures Lebens
Es grüßt Euch herzlich
Regina

Wallfahrtsbilder

werden nach der Wallfahrt veröffentlicht.

Wallfahrtstexte

Texte zum 1. Tag der Frühjahrswallfahrt 2023
Texte zum 2. Tag der Frühjahrswallfahrt 2023
Texte zum 3. Tag der Frühjahrswallfahrt 2023
Texte zum 4. Tag der Frühjahrswallfahrt 2023
Texte zum 5. Tag der Frühjahrswallfahrt 2023
Texte zum 6. Tag der Frühjahrswallfahrt 2023
Texte zum 7. Tag der Frühjahrswallfahrt 2023
Texte zum 8. Tag der Frühjahrswallfahrt 2023