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Frühjahrswallfahrt 2019

Meine Stärke und mein Lied ist der Herr

Die Pilgergruppe

1. BrudermeisterinBeate Kaltefleiter
2. BrudermeisterinAdelheid Schulz
Kreuzträger
Rainer Strunk

Teilnehmer der Wallfahrt

Die Teilnehmer der Frühjahrswallfahrt 2019

Nachname VornameAnzahl Wallfahrten
AbrahamsManfred25
BrüggenStefan12
DreehsenRalf4
DreehsenLeonie1
DreimüllerMarion8
FrohnHildegard17
GünnerHiltrud12
GüntherBernd27
GüntherMaren1
HeitzerMartin6
HeitzerTatjana2
HeitzerAndrea16
HeitzerHans-Jochen17
HeitzerEva1
HeltenBirgit13
KaltefleiterBeate18
KantersAngelika7
KreuelsThomas5
KreuelsLara1
KreuelsSusanne32
Le ThanhLong18
SchmitzStephan34
SchmitzThomas32
SchulzAdelheid8
SchürkensBernhard18
SchürkensMax1
SommerHermann-Josef18
StrunkRainer25
StrunkRegina5
von der WeydtJosef7
WoltersAngela28

Gedanken zum Jahreswort 

Meine Stärke und mein Lied ist der Herr

Psalm 118 ist ein Dankpsalm der mit dem Satz beginnt und endet:
„Danket dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Huld währet ewig“.

Der Psalmist beschreibt, in welcher Bedrängnis er gewesen ist und in seiner Not zu Gott rief. Er erzählt von der Erfahrung, dass Gott ihn erhört und ihm geholfen hat und bringt seinen Dank darüber zum Ausdruck. 

In der Mitte des Psalms schreibt der Psalmist in Vers 14:
„Meine Stärke und mein Lied ist der Herr“. 

Er besteht aus zwei Aussagen. Die erste spricht von der Erfahrung: „Gott hat mich stark gemacht und mir Kraft gegeben um meine Not zu überwinden.“ Die zweite handelt von der Dankbarkeit, die im Singen zum Ausdruck kommt. Das Lied steht für Verehrung Gottes, Dank, Freude, Leben, Gemeinschaft.

Bericht des Brudermeisters

Zuerst möchte ich mich bedanken, dass Ihr mir mit meiner Wahl zum Brudermeister die Gelegenheit gegeben habt, mich sehr intensiv mit meinem Glauben auseinander zu setzten. Es war eine spannende Herausforderung für mich, eine ganze Woche zu gestalten und sinnvoll mit Inhalt zu füllen. Und während der Vorbereitung hatte ich immer wieder den Liedtext mit der Bitte: 'Schenk mir die richtigen Worte…' im Kopf.

Als ich die Jahreslosung „meine Stärke und mein Lied ist der Herr“ zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich nur: Super! Geht’s auch eine Nummer kleiner – dem, der das sagen kann, muss es ja gut gehen. Damit kann ich im Moment wirklich nichts anfangen! Dann habe ich aber doch festgestellt, dass meine Gedanken und schon ausgesuchten Texte ganz gut dazu passen. Von Meister Eckhart ist der Satz überliefert: „Gott ist immer in uns, nur wir sind so selten zu Hause.“ Das glaube ich auch und Pilgern ist für mich –
– Zeit haben für mich und für Gott
– Weg-gehen, um bei mir anzukommen
– Beten mit den Füßen
– Standortbestimmung im Gehen

Und so haben sich am 25.05.19 meine zweite Brudermeisterin Adelheid Schulz, mein Kreuzträger Rainer Strunk und ich mit noch 28 weiteren fitten Pilgern – darunter 5 junge Neupilger – bei genau dem richtigen Wetter und 30 Jahre nachdem ich Erstpilger war mit dem Thema „mich suchen – Gott suchen“ zum Apostelgrab nach Trier aufgemacht, begleitet von einem 8-köpfigen Fahrerteam und Bernhard und Regina als Musikanten. Zwischendurch sind die beiden am Neuwerker Kreuz und in Trier auch noch von Mucki unterstützt worden.

Am Sonntag haben wir dem Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ nach-gespürt und dabei bei uns selbst angefangen. Ich muss mich sehen und annehmen wie ich bin, mit meinen Schokoladenseiten, die ich gerne zeige aber auch mit allen Macken, Ecken und Kanten. „In meinen Schwächen die Stärken entdecken, in meinen Stärken die Schwächen, hineinwachsen ins Urvertrauen, vor allem Tun von Gott angenommen zu sein.“(Pierre Stutz) Wenn ich das schaffe, dann ist der Herr meine Stärke.

Vielen Dank an dieser Stelle für die Freiheiten, die ein Brudermeister bei der Gestaltung der Wallfahrt hat und dass auch eigenwillige Dinge möglich sind. Denn am Sonntagmorgen haben wir an der Rur den ersten Rosenkranz geschwiegen. Das heißt, wir haben nicht laut gebetet, sondern jeder konnte zum Rosenkranzgeheimnis meditieren. Das haben wir während der Wallfahrt insgesamt dreimal an Stellen so gemacht, an denen ich schon immer viel lieber geschwiegen statt laut gebetet habe.

Am Montagmorgen hatten wir den einzigen Regen der Woche. Tagesthema war „Wegbegleiter“: Begleitet werden und auch selbst Begleiter sein. Bei der Andacht in Steffeln gab es später dazu eine Meditation zum Bild der Künstlerin Janet Brooks-Gerloff, das die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus und ihren Begleiter Jesus als angedeutete Bleistiftskizze in der Bildmitte zeigt.

Aber vorher, auf dem Weg zwischen der Pause am Kreuz der SMB Kall und dem Parkplatz am Silberberg, haben wir spontan versucht, einen ganz neuen Weg über Krekel zu erkunden. Der hat sich aber als nicht nachahmenswert herausgestellt. In Büdesheim sind wir abends zum ersten Mal im Bürgerhaus eingekehrt.

Ein Sprichwort sagt: „Glauben lernt man nicht auf einmal und auch nicht ein für alle Mal.“ (Hans Dannebaum) Glaube und Zweifel, die beiden Gegensätze haben uns am Dienstag beschäftigt. Wie es schon Tradition ist, haben wir uns am Kleinenbroicher Kreuz mit den Pilgern der Aachener Weggemeinschaft zum gemeinsamen Kreuzweg und anschließendem Gottesdienst am Neuwerker-Kreuz mit Pfarrer Biste getroffen.

„Vorfreude und Ziel“: unter dem Motto stand der Mittwochvormittag. Am Schusterkreuz haben wir bei strahlendem Wetter Eva, Lara, Leonie, Maren und Max in die Bruderschaft aufgenommen.

Pünktlich in St. Mattheis angekommen und von lieben Menschen erwartet und erleichtert, gut am Ziel angekommen zu sein, wurden wir in der Basilika von Pater Thomas empfangen, der unsere Neupilger und unsere beiden Jubilare Rainer und Manfred besonders geehrt hat.

Der Höhepunkt ist für mich aber jedes Mal die anschließende Meditation in der Krypta. Man sagt: „der Weg ist das Ziel“, aber „das ist eine Teilwahrheit, jedenfalls beim Pilgern. Pilgern ist Aufbruch zu einem bestimmten Ziel. Der Weg macht was mit uns, gerade weil er ein Ziel hat. Der Weg war kostbar, das Ziel war nötig um uns zu locken und nicht aufgeben zu lassen. Ohne Ziel sind weite Wege schwierig zu gehen.“(nach Andrea Ebert)

Mit Dankbarkeit haben wir uns am Donnerstag beschäftigt. Mal ernsthaft: „Dankbarkeit ist Sinn und Geschmack für Unverdientes….Sie ist ein religiöses Grundgefühl und sie geht sogar dem Bitten voraus“(David Grabow)…und mal spaßig: „Ich bin dankbar…für die Steuern, die ich zahle, weil das bedeutet, ich habe Arbeit und Einkommen … für den Wecker, der morgens klingelt, weil das bedeutet, mir wird ein neuer Tag geschenkt.“(unbekannter Verfasser)

Natürlich gab es auch in diesem Jahr eine Vatertagsüberraschung mit Ständchen und Präsent: diesemal waren es Flip-Flops zum Lüften der Füße am Abend.

Freitag, der letzte lange Pilgertag hatte „End-lich leben“ zum Thema. Ganz im Sinne von Psalm 90 „Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“! Bei wunderschönem Wetter haben wir diesmal nur unter uns am Neuwerker Kreuz Andacht gefeiert und später mit den Rückblicken und Dankesworten oberhalb von Büdesheim das Ende der Wallfahrt eingeläutet.

Am Samstag sind wir um viele Erfahrungen und Eindrücke reicher und ohne „Verluste“ wieder in Neuwerk eingetroffen und wurden von Familie und Freunden und von Franz-Josef Siegers schon erwartet, der mit uns die Schlussandacht in der Klosterkirche gehalten hat.

Es war für mich eine Ehre Brudermeister sein zu dürfen und ich bin froh, dass, von einem kleinen Umweg abgesehen, alles wunderbar geklappt hat.

Wallfahrtsbilder

Wallfahrtstexte