Seid bereit, von der Hoffnung zu sprechen, die euch erfüllt
Die Pilgergruppe
1. Brudermeister | Thomas Görgemanns |
2. Brudermeister | Heinz Sommer |
Kreuzträger | Stephan Schmitz |
Teilnehmer der Wallfahrt
Die Teilnehmer der Frühjahrswallfahrt 2008Nachname | Vorname | Anzahl Wallfahrten |
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Abrahams | Manfred | 14 |
Bend | Axel | 7 |
Bend | Heinz | 11 |
Brüggen | Stefan | 2 |
Büdts | Peter | 24 |
Claßen | Rolf | 3 |
Frohn | Hildegard | 8 |
Frommhold | Jürgen | 5 |
Fußberger | Gabriele | 7 |
Fußberger | Marie-Luise | 7 |
Görgemanns | Thomas | 15 |
Günner | Hiltrud | 10 |
Günther | Bernd | 15 |
Günther | Elisabeth | 9 |
Hacken | Daniel | 1 |
Hacken | Truus | 6 |
Hackstein | Robert | 6 |
Hambach | Martina | 6 |
Hambach | Reiner | 7 |
Heimes | Ingelore | 12 |
Heitzer | Andrea | 9 |
Hippler | Stephanie | 1 |
Hoegen-Michaelis | Brigitte | 4 |
Kaltefleiter | Beate | 11 |
Kleef | Helga | 1 |
Kreuels | Susanne | 22 |
Lauterbach | Hans-Willi | 16 |
Leppers | Marco | 2 |
Le-Thanh | Long | 7 |
Lüpertz | Hans | 11 |
Lüpertz | Mia | 9 |
Lüpertz | Willi | 19 |
Metzer | Josef | 21 |
Moers | Angelika | 11 |
Pesch | Stefan | 3 |
Peters | Hans | 37 |
Pflipsen | Bettina | 6 |
Pillich | Magdalene | 1 |
Pohlen | Markus | 17 |
Reinartz | Ralf | 5 |
Reis | Monika | 1 |
Rindfleisch | Liesel | 14 |
Römer | Peter | 1 |
Schaffrath | Margret | 4 |
Schmidt-Günther | Angelika | 5 |
Schmitz | Hermann-Josef | 33 |
Schmitz | Stephan | 24 |
Schmitz | Thomas | 20 |
Schroeder | Verena | 1 |
Schürkens | Bernhard | 14 |
Sommer | Heinz | 8 |
Sommer | Hermann-Josef | 15 |
Stähn | Carsten | 5 |
Stähn | Christian | 1 |
Stähn | Michael | 4 |
Steffens | Heidi | 2 |
Steffens | Heinz | 3 |
Wanke | Petra | 6 |
Wittig | Luzi | 14 |
Wolters | Angela | 12 |
Zons | Renate | 17 |
Gedanken zum Jahreswort
„Seid bereit, von der Hoffnung zu sprechen, die euch erfüllt!“Diese Kernaussage aus dem 1. Brief des Apostels Petrus beinhaltet zuerst einmal die Aufforderung, bereit zu sein. Bereitschaft zu zeigen zum Gespräch setzt aber auch Konzentration voraus.
Man muss sich innerlich bereit machen. Vor allem, wenn es darum geht, über den Glauben, über die Hoffnung zu sprechen. Viele fühlen sich einem Gespräch über diese Thematik nicht gewachsen.
Die junge christliche Kirche im antiken Römischen Reich fiel dadurch auf, dass ihre Mitglieder sich sozial verhielten. Sie kümmerten sich um alle, die ihre Hilfe brauchten. Sie lebten in der Gesinnung Jesu. Ihr gutes soziales Verhalten, war die Botschaft, die alle Zeitgenossen verstehen konnten.
Im 1. Petrusbrief heißt es: „Haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen.“
Wenn wir uns heute fragen, welche Hoffnung uns erfüllt, so denken wir eher nicht an Glaubensfragen, sondern viel mehr an persönliche Erfahrungen und Erlebnisse, die in bestimmten Situationen uns eine neue Hoffnung ermöglicht haben.
Ein jeder von uns hat seine ganz persönliche Hoffnungs-Biographie. Sie zieht sich durch alle Lebensabschnitte dahin. Da gibt es große und kleine Hoffnungen. Manche haben sich erfüllt, bei anderen sind wir enttäuscht worden. Als Bruderschaft leben wir Gemeinschaft und diese sollte uns auch befähigen, uns über unsere Hoffnungen aber auch unsere Ängste auszutauschen.
Von dem sprechen, was einem wichtig ist, damit fängt auch die Verkündigung des Wortes Gottes an. Auch Pilger werden gefragt, was sie motiviert. Die Erlebnisse und Erfahrungen konkreter Menschen sind es, die andere hellhörig machen. Die Wallfahrt ist auch die Zeit für Austausch und Vergewisserung dessen, was uns gemeinsam wichtig ist. Wir sollten uns vor allem dann den Mut nehmen, unsere Hoffnung in Worte zu fassen und die Anteile der Hoffnung aufleben zu lassen, die für unseren weiteren Weg wichtig bleiben.
Bericht des Brudermeisters
Nachbetrachtung einer WallfahrtLiebe Bruderschaftler,
wie ihr alle sicherlich erfahren habt, sind wir im letzten Jahr - bezogen auf die ersten beiden Wallfahrtstage - einen für uns neuen Weg nach Trier gegangen.
Ich möchte in diesem Bericht zwar nicht detailliert auf Wege, Zeiten, Quartiere usw. eingehen, aber nicht vergessen, dies als besondere Herausforderung zu erwähnen, denen sich die an der Organisation beteiligten Personen schon weit vor der Wallfahrt gestellt sahen.
Für die Pilgergruppe war es im wahrsten Sinne des Wortes „Neuland“, das betreten wurde. Vielen konnte man eine gewisse Unsicherheit anmerken. Das traf natürlich auch auf mich zu, auch ich war nervös und hatte Zweifel ob des Gelingens dieser Wallfahrt, die unter dem Leitwort stand: „Seid bereit, von der Hoffnung zu sprechen, die euch erfüllt.“
Am 26. April war der Tag gekommen, an dem ich mich zusammen mit meinem 2. Brudermeister Heinz Sommer, dem Kreuzträger Stephan Schmitz und weiteren 58 Pilgern, davon 8 Neupilger, auf den Weg machte.
Wie habe ich es empfunden?
Ich habe mir die Wallfahrt, insbesondere natürlich die positiven Erlebnisse, öfters durch den Kopf gehen lassen. Schon der erste Wallfahrtstag, den ich unter das Motto „schenken“ stellte, hatte davon sehr viel zu bieten:
Die Auszugsmesse, gehalten von Pastor Heiko Jung, war geprägt von Gedanken, Texten und Liedern zu diesem Thema. Nach 18 Jahren musikalischer Begleitung bei diesem Gottesdienst durfte ich mich bei Dieter Brocker und Gisela Neumann bedanken.
Doch was kann man einem Pilger schenken, der bei seiner 37. Wallfahrt direkt am ersten Tag seinen 70. Geburtstag feiert? Da mir bekannt war, dass Hans Peters seine letzten „runden“ Geburtstage immer mit Freunden und einer zünftigen Musik gefeiert hat, konnte ihm am Wickrather Schloss ein musikalischer Gruß seitens der Bettrather Musikanten und den mitpilgernden Blasmusiker überbracht werden.
Im Laufe des Tages fühlte ich, wie die Gruppe mehr und mehr zusammenfand, wenn auch die Strecke mit ca. 50 Kilometern Laufleistung bei strahlendem Sonnenschein nicht einfach war. Unser Tagesziel war Düren – Mariaweiler.
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Der nächste Tag stand unter dem Thema „hoffen“ in Anleitung an die Jahreslosung. Kurz bevor wir den Rur Radweg, der uns schon seit dem gestrigen Abend begleitete, verließen, feierten wir einen Wortgottesdienst an einer sehr geräumigen Grillhütte hinter Kreuzau. Von da an war das Streckenprofil sehr wellig und, bei wiederum sehr gutem Wetter, eher beschwerlich. Der von vielen Pilgern bereitwillig mitgebrachte Kuchen fand bei mehreren Pausen sehr guten Anklang und trug mit dazu bei, die Gesamtkosten der Wallfahrt etwas zu verringern.
Ich habe diesen Tag mit den vielen neuen Eindrücken sehr genossen und konnte mit Erleichterung feststellen, dass es mir nicht alleine so ging.
In Kall waren wir spät nachmittags zu Gast bei Pastor Hans Joachim Hellwig, der vielen sicherlich noch aus seiner Zeit als Kaplan in Neuwerk bekannt ist. Nach ca. 45 Kilometern erreichten wir Kloster Steinfeld, wo wir übernachteten.
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Mit dem Wort „Begegnen“ verband ich die Texte, Meditationen und Lieder des dritten Tages, den wir im Kloster mit einer Frühmesse begannen. Mit dieser Thematik wollte ich auf die Beziehungen untereinander, aber auch die Beziehung zu Gott eingehen.
Wir waren auf bekannten Pfaden unterwegs, die Stimmung war sehr gut, und auch der einsetzende Regen, der bis in die Nachmittagsstunden anhielt, konnte diese nicht trüben. Wie in den letzten Jahren üblich, so fanden die Pilger am Rastplatz „Dahlemer Emmer“ köstliche Nussecken vor.
Ich selbst fühlte mich mittlerweile pudelwohl in meiner Brudermeisterhaut und konnte an vielen Gesprächen merken, dass die Themenauswahl bislang nicht auf taube Ohren gestoßen ist.
Ich brauche nicht besonders zu erwähnen, dass die Ankunft in Büdesheim für die Pilger immer etwas Besonderes ist, frei nach dem alten Pilgerspruch: „Wer bis hier kommt, kommt auch bis nach Trier:“
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Der für mich schon in der Vorbereitung schwierigste Tag war der Dienstag, der den Gedanken „leben“ mit sehr unterschiedlichen und tiefgreifenden Texten und Liedern ausschmückte. Das einsetzende Leben vor der Geburt, der Umgang im Leben, das Verhältnis zum Tod, dies alles bildete einen eindrucksvollen Rahmen um den Höhepunkt des Tages, dem Kreuzweg und dem anschließendem Wortgottesdienst am Neuwerker Kreuz:
Dieser wurde vom Brudermeister des letzten Jahres, Axel Bend, vorbereitet und gehalten. Sehr eindrucksvoll waren aber nicht nur die Gedanken und Texte, sondern auch die musikalische Gestaltung der mitpilgernden 9-köpfigen Bläsergruppe.
Die Gedanken dieses Tages haben zu vielen Emotionen geführt und für mich war es der inhaltliche Höhepunkt dieser Wallfahrt. Der gemeinschaftliche Abend nach dem Essen fand im Waldhotel Weis statt.
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Es folgte ein an Wegstrecke kurzer, doch inhaltlich und erlebnisbezogen nicht minder bedeutender Tag mit Ausführungen um das „verstecken“, sich verbergen, maskieren, sich anders geben als man tatsächlich ist.
Es war mir eine Ehre, die Neupilger am Schusterkreuz traditionell und offiziell in die Bruderschaft aufzunehmen und den Glückwunschreigen zu eröffnen. Die ruhige Phase des Hingehens war dann auch vorbei, als wir die laute Großstadt Trier erreichten. Nach dem letzten Rosenkranz des Tages erreichten wir Trier und wurden herzlich von Bruder Hubert und einer großen Zahl angereister Angehörigen und Freunden in Empfang genommen. Nach der Einzugsandacht feierten wir in der Basilika zusammen mit der Aachener Pilgergruppe eine heilige Messe.
Von mir sind mit Erreichen von St. Mattheis in Trier die letzten bedrückenden Steine abgefallen, da alle Mitpilger dieses Ziel erreicht hatten. Bis zum Abendessen im Deutschen Hof konnten alle die Zeit nutzen, um Trier zu erkunden, sich mit Bekannten zu treffen oder auch einfach nur anzuschalten.
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Nach dem Frühstück besuchten wir das Festhochamt in St. Mattheis. Nach einem gemütlichen Beisammensein feierten wir die Auszugsandacht in der Marienkapelle. Für mich lag es nahe, diesen Tag unter das Thema „danken“ zu stellen.
Den seit einigen Jahren gegangenen Rückweg durch das Falsche Biwertal und den traditionellen Pausenpunkten am Eifelkreuz und zu Füßen der Genovevahöhle, wo wir das Abendgebet sprachen, brachte uns zurück zur Burg Ramstein, der Stätte abendlicher Begegnung.
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Mit dem Leitmotiv „versöhnen“ folgte am Freitag der längste Tag des Rückweges. Da mit dem gestrigen Doppelfeiertag (Christi Himmelfahrt und Tag der Arbeit) auch der Marienmonat Mai begonnen hatte, habe ich im Vorfeld der Wallfahrt unsere in diesem Jahr einzige Jubilarin Hiltrud Günner gebeten, am Neuwerk Kreuz eine entsprechende Andacht vorzubereiten.
Auch diese von ihr in bester Weise vorgetragenen Besinnungstexte und Gebete wurden mit entsprechenden Marienliedern unserer Bläsergruppe begleitet.
Mit gemischten Gefühlen kam dann auch die Stelle oberhalb von Büdesheim, an der es hieß, Abschied zu nehmen. Abschied nehmen von einer tollen Pilgergruppe, sich kurzfristig das ins Gedächtnis rufen, was wir erlebt haben und noch lange anhalten soll.
Unter dem Gefühl tiefer Zufriedenheit nach den tiefen Eindrücken der Wallfahrt ging es hinunter zur letzten Übernachtung nach Büdesheim.
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Den Rückreisetag ordnete ich inhaltlich nach dem Motiv „heimkommen“. Es bleibt kaum Zeit auf dem Stück von Schloss Rheydt nach Neuwerk, hierzu tiefgreifende Texte vorzutragen, So begnügte ich mich mit einigen kurzen Gedanken und Gedichten.
Unser Empfang in Neuwerk war sehr herzlich und die Andacht in der Klosterkirche, wo vor acht Tagen unser Abenteuer Wallfahrt begonnen hatte, beendete diese nun.
Was ist mir davon geblieben?
Um es kurz zu sagen: Es war das tiefgreifendste Erlebnis, was ich in Sachen Gemeinschaft und Vertrauen bislang erfahren durfte. Bei meinen 14 Wallfahrten vorher bin ich nie so leicht nach Trier gekommen, ich fühlte mich getragen.
Ein jeder, der schon mal das Brudermeisteramt ausüben durfte, wird mir sicher beipflichten: Es ist eines der größten Geschenke aber auch eine bedeutende Herausforderung, da es bezogen auf die Wallfahrt im Frühjahr kein 2. Mal gibt. Um es in einem kurzen Vers zu sagen:
Es geschah etwas im letzten Jahr,
was irgendwie doch anders war:
eine Wallfahrt kann man oft begleiten,
einmal jedoch nur sie auch leiten
im Kreise dieser Pilgerschar.
Auch nach der Wallfahrt hat es viele Begegnungen mit den Pilgern des Jahres 2008 gegeben und ich freue mich, dass viele gute Erinnerungen geblieben sind.
Was bleibt zu tun?
Nun als erstes möchte ich mich bei den Personen bedanken, die es erst ermöglicht haben, die Wallfahrt im letzten Jahr zu führen:
Als erstes nenne ich Axel Bend, der mich am 22. Mai 2006 gegen 18:00 Uhr fragte, ob ich sein 2. Brudermeister sein wollte.
Dann natürlich der Vorstand unserer Bruderschaft, der mir ca. drei Wochen später durch die Wahl das Vertrauen gegeben hat. Aber auch für die Unterstützung, die ich für organisatorische Belange erfahren habe.
Wenn etwas Neues gewagt wird, wie in letzten Jahr ein Streckenänderung über zwei Tage mit neuen Quartieren für 2x Mittagessen, 1x Frühstück und 1x Übernachtung mit Frühstück, sowie 9 Raststellen, dann ist das eine Sache, die man nicht alleine macht. Hierfür danke ich dem dafür einberufenem Organisationsteam, das diese Aufgabe inklusiver aller logistischen Details in hervorragender Weise erarbeitet und umgesetzt hat.
Auch eine Wallfahrt leitet sich nicht von alleine. Hier bedanke ich mich für den Zuspruch und die guten Gespräche mit meinem Kreuzträger Stephan und 2. Brudermeister Heinz Sommer. Ohne Euch wäre diese Aufgabe nicht zu schaffen gewesen.
Dir Heinz, wünsche ich von ganzem Herzen, dass Du für Deine Wallfahrt in diesem Jahr ein ebenso gutes Team zur Seite stehen hast und dass es Dir Deine Pilger auch so leicht machen, wie ich es erfahren durfte.
Danke