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Frühjahrswallfahrt 2004

Ich lasse euch nicht als Waisen zurück

Die Pilgergruppe

1. BrudermeisterRainer Strunk
2. BrudermeisterinAngela Wolters
Kreuzträgerin
Renate Zons

Teilnehmer der Wallfahrt

Die Teilnehmer der Frühjahrswallfahrt 2004

NachnameVornameAnzahl Wallfahrten
AbrahamsManfred10
BaikBarbara2
BönnenKlaus12
BrüggenPeter Josef6
BüdtsHedi13
BüdtsPeter19
ClaßenRolf2
DrießenRalf2
DrobnySigrid1
FrommholdJürgen3
GietzenHerbert1
GörgemannsThomas11
GünnerBruno2
GünnerHiltrud7
GünnerStefan2
GüntherBernd11
GüntherElisabeth7
HambachMartina5
HeitzerAndrea5
HoegenBrigitte1
KempersChrista2
KlumpenKäthe15
KochenDieter1
KrauseKarola1
KreuelsSusanne18
KrückelClaudia10
LauterbachHans-Willi14
LeyersEleonore1
LiesenSabine7
LüpertzWilli15
MetzerJosef18
MüllerThomas9
PetersJohannes33
PrinzenHans-Willi14
PrinzenUlrike5
PustelnyAndreas4
PustelnyMarie-Therese1
PustelnySiegfried10
RathsRoland1
ReinartzHerbert1
ReinartzRalf3
ReinartzRita1
RindfleischLiesel11
SchallenburgerUlrike6
Schmidt-GüntherAngelika4
SchmitzHermann-Josef29
SchmitzStephan20
SchmitzThomas16
SchnockEwald10
SchnockGertrud2
SchopsAnne2
SchürkensBernhard12
StähnCarsten2
StähnMichael2
StrunkRainer16
StrunkRegina2
WankePetra4
WittigLuzia11
WoltersAngela8
ZonsRenate14

Bericht des Brudermeisters

Wir waren in der Zeit vom 15. bis zum 22. Mai 2004 unterwegs.

60 Pilgerinnen und Pilger haben das Apostelgrab des Heiligen Matthias in Trier erreicht; 10 Pilgerinnen und Pilger waren zum ersten Mal dabei.

Die Losung für das Jahr 2004 lautete:
Ich lasse Euch nicht als Waisen zurück“.


Diese Losung habe ich nicht für den Hinweg nach Trier gewählt. Das Thema war mir zu traurig, zu belastend, zu wenig positiv und Zuversicht erweckend. Die Losung stand im Mittelpunkt des Donnerstages in Trier, sowohl im Hochamt als auch bei der Auszugsandacht, die wir Fußpilger gemeinsam mit den Buspilgern aus Neuwerk gefeiert haben.
Inhaltlich haben wir uns auf dem Pilgerweg nach Trier mit den Begegnungen auseinandergesetzt. Wobei wir gedanklich einen Kreis beschritten haben, den wir von außen nach innen gegangen sind.

Am ersten Tag standen die Begegnungen mit Fremden, von losen Bekanntschaften, bzw. alltägliche Begegnungen im Vordergrund.

Am zweiten Tag beschäftigten sich unsere Gebete und Lieder mit Begegnungen mit Menschen, die uns nahestehen (Partner, Partnerrinnen, Eltern, Kinder, anvertraute Kranke).

Am dritten Tag war es die Begegnung mit mir selbst, am Dienstag, den vierten Tag, die Begegnung mit Gott, die uns beschäftigte.

Am Mittwoch sind wir unseren ureigensten Pilgeranliegen, Wünschen, Sorgen, Hoffnung begegnet.

Die Wallfahrt im Einzelnen:

Samstag 15.05.2004
1. Wallfahrtstag (Neuwerk – Manheim, Blatzheim)

2 ½ Jahre Vorbereitungszeit lagen hinter mir, jetzt konnte ich nur noch reagieren und nicht mehr agieren, hoffentlich klappt alles, die Pike fest in der Hand, ich brauchte ein Stück Halt, betrat ich die Klosterkirche, und dann überkam mich die Ruhe, die von der Musik ausging, Edwald Griegs Morgenstimmung. Für ein paar Sekunden tauchte ich ab und befand mich beim Sonnenaufgang an der heimischen Ostsee. Ich hatte das Gefühl, die Wallfahrt könnte gut werden. Harald hat uns einen ruhigen und schönen Wortgottesdienst gestaltet. Er hat jeden einzelnen Pilger mit dem Namen gerufen, gesegnet und uns eine schöne Wallfahrt gewünscht, Verabschiedung von den Menschen, die uns vertraut sind, Litanei, Drei Heister Kapelle, die Begrüßung am Stein, der erste Rosenkranz, das erste gemeinsame Frühstück, das Pilgerfoto.

Wir stimmen uns mit dem Text „Die drei Siebe“ auf das Thema des ersten Tages ein:

Begegnungen mit Fremden, gelegentliche und alltägliche Begegnungen

Wir beten gemeinsam aus der kleinen Gebetsmappe, Besinnung an der Kastanie, „Das weiße Band im Apfelbaum“, Mittagessen in Laach, wir denken an Arbeitslose, wir hinterfragen unser Engagement mit dem Text „Die Rettungsstation“, der lange Weg entlang der Erft, Apfelpause, „So viele Menschen so viele Begegnungen, so viele Menschen, so viele Alter“, Kaffee, das unendliche lange Feld bis zur Familie Leuer, Begegnung mit liebevollen Menschen, die uns erschöpfte Pilger seit Jahrzehnten umsorgen, der Bauernhof vor Manheim, Abendgebet. Es war ein guter Tag.

Sonntag 16.05.2004
2. Wallfahrtstag (Blatzheim – Urft)

Von nur an hatten wir zwei Begleiter, die uns bis nach Trier begleitet haben: – die Sonne, sie wärmte uns von außen – die Musik, sie erwärmt unsere Herzen und Seelen von innen.

Blatzheim, Morgengebet, Nachtigallenweg, der erste Rosenkranz, wir erreichen die Wurstkapelle, die Familien Schillberg und Wennmacher begrüßen uns mit heißem Kaffee, Brot, Wurst und Käse. Um uns zu versorgen sind sie schon seit Stunden auf (wir haben 5.50 Uhr!).

Thema des Tages: Begegnung mit Menschen, die uns nahestehen

Judenfriedhof. Jiddische Musik, wir werden ruhig, die Kinder von Izieu, Frühstück, Zülpicher Feld, wir denken über die Einsamkeit und Verlassenheit im Alter nach, Mimmi, wir beten für unsere Partnerschaften, wir erreichen die ersten Hügel der Eifel, Mittagpause in Eicks, der Nachmittag, wir pilgern durch blühende Rapsfelder, unsere Gedanken und Gebete sind bei den Kranken, wir erreichen Kalenberg, Kaffee, der Weg nach Dottel und Keldenich ist anstrengend, wir sind erschöpft. Wortgottesdienst in Keldenich, die Art wie Hiltrud den Wortgottesdienst (Thema: Unsere Familien, unsere Kinder) gestaltet, ist anders, neu und trotzdem vertraut, wir fühlen uns wohl und geborgen, ruhige Musik, Zeit für uns, Zeit für Gefühle. Das letzte Wegstück bis Urft schaffen wir auch noch, Abendgebet, Abendessen Jugendwaldheim und Urfter Hof, schnell machte sich die Müdigkeit breit. Ich denke, es war ein anstrengender und guter Tag.

Montag 17.05.2004
3. Wallfahrtstag (Urft – Büdesheim)
Thema: Begegnung mit mir selbst

Wir beschäftigen uns in Gedanken und Gebeten mit uns selbst – unser Dunkel, unsere hellen und schönen Seiten, unsere Schwächen und Stärken – wir beten, wir singen, wir wandern, der Löwenzahn steht in voller Blüte, zum ersten Mal nach Jahren gehen wir nicht über Esch, wir essen zu Mittag in Glaadt, nach dem Mittagessen geht es auf dem „Herbstwallfahrtsweg“ nach Lissendorf, Wortgottesdienst oben im Saal der Gaststätte Sonntag, “Mein Weg ist mein Weg“, wir pilgern weiter nach Büdesheim, mit den Texten „Du bist Du“ und „Ich bin Ich“ und dem Rosenkranz „Jesus, der mich beim Namen ruft“. Körperlich erschöpft und gleichzeitig beschwingt erreichen wir Büdesheim.

Dienstag 18.05.2004
4. Wallfahrtstag (Büdesheim – Burg Ramstein)
Thema: Begegnung mit Gott

Der folgende Text beschreibt wohl am besten die Stimmung des frühen Dienstagmorgen nachdem wir Büdesheim verlassen haben:

Morgenstimmung kein Laut dampfende Wiesen Nebelschwaden die zu Boden sinken langsam schwerelos und leicht blassblau schimmernder Himmel seltsam gelb durchwoben von den ersten zögernden Strahlen der aufgehenden Sonne Tau auf den Wiesen in dem sich das schwache Licht bricht, frische klare Luft eine leichte Brise leises Knistern im Gesträuch und Spannung in der Luft. Eingewickelt in einem kuscheligen Pullover stehe ich da und sehe dem neuen Tag entgegen der noch so kühl und erfrischend ist und atme tief ein schaue mich staunend um lächle und eine Flöte durchbricht die Stille, begrüßt den neuen Tag.

Selten habe ich so gespürt, dass das Wort Nebel rückwärts gelesen Leben heißt.

Wir pilgern durch die Eifel – wir treffen die Aachener Pilgergruppe, wir beten gemeinsam den Kreuzweg, wir feiern gemeinsam am Neuwerker Kreuz Gottesdienst. Horst Straßburger (Danke für das Kommen) feiert mit uns die Messe, wir pilgern gemeinsam weiter, Neuwerker und Aachener, als die beiden Gruppen sich an einer Wegkreuzung trennen müssen, sieht es aus wie ein Reißverschluss, der sich öffnet, wir verabschieden uns herzlich, wie viele Jahre sind wir getrennt oder hintereinander gegangen, jetzt gehen wir zusammen, das ist gut. Wir erreichen das Eisenmännchen und danach geht es stetig bergab nach Malberg, Busfahrt – Neuwerker Bildstock, wir beten für den tödlich verunglückten kleinen Jungen in Idenheim, wir suchen Gott in unseren Gebeten und Rosenkränzen, Ittel, wir erreichen Burg Ramstein – Gott du bist so schwierig und so gut.

Mittwoch 19.05.2004
5. Wallfahrtstag (Burg Ramstein – Trier)
Thema: Begegnung mit meinen Anliegen, Sorgen, Problemen, meinen Hoffnungen, Wünschen, Sehnsüchten, die ich mit zum Apostelgrab bringe.

Aufbruchstimmung, Vorfreude, fröhliche, zuversichtliche und erwartungsvolle Gesichter, der Wald ist ein Traum, wir erreichen das Eifelkreuz, entgegenkommende Pilgergruppen werden mit dem Kanon „Wo zwei oder drei in meinen Namen versammelt sind“ herzlich gegrüßt. Steiler Aufstieg zum Schusterkreuz, Neupilgerehrung, intensive Momente der inneren Einkehr, Freude, Umarmungen, Tränen, glückliche Augenblicke der Wallfahrt, Sternstunden des Pilgerns. Wir pilgern weiter nach Trier, die Mosel, der letzte Rosenkranz, die dritte Brücke, der erste Blick auf Mattheis, wir werden von vielen empfangen, wir treten vor den heiligen Mathias, Jeder ist bei sich, es strömt vieles auf uns ein, die imposante Kirche, das Ziel erreicht zu haben, die herzlich Aufnahme von Pater Hubert, die lieben Menschen aus der Heimat die sich mit uns freuen und auf uns warten, die Begrüßung der Neupilger, die Ehrung der Jubilare, viele Gedanken viele Gefühle.

Freihof, Andacht in der Krypta. Wir werden ruhig, wir reflektieren unsere Wallfahrt, wir kommen an in Trier, wir danken Gott, wir sind sensibel, wir sind offen für das Leise, wir sind bei uns, wir sind erschöpft und glücklich.

Donnerstag 20.05.2005
6. Wallfahrtstag (Trier – Burg Ramstein)

Wir begrüßen die Bus- und Autopilger an der Wallfahrtskirche, feiern gemeinsam das Hochamt in Mattheis und die Auszugsandacht in der Marienkapelle mit dem Thema: „Ich lasse Euch nicht als Waisen zurück“, wir singen noch gemeinsam am Brunnen das Neuwerker Heimatlied und „Nach der Heimat“ – Wir verabschieden uns von Trier und Mattheis mit dem Rosenkranz „Matthias von dir scheiden wir, auf deine Fürbitte vertrauen wir“ – Fröhlich, gut gelaunt pilgern wir durch Falsche Biewertal, wir erreichen das Schusterkreuz, wir hören den Text „Der erste Preis“ einige Pilger steigen noch zur Genovevahöhle auf, wir erreichen unser Tagesziel Burg Ramstein.

Freitag 21.05.2005

7. Wallfahrtstag (Burg Ramstein – Büdesheim)
Thema: Geschichten, Gebete, Texte wie Anker der Hoffnung
Temperatursturz um 10 Grad, Norddeutsches Wetter

Rosenkränze und die Texte „Da wird eine Insel sein“, „Eine Minute Sehnsucht“ begleiten uns zu unserem Bildstock nach Meilbrück, Busfahrt, Mittagessen in Malberg und es beginnt der letzte Pilgernachmittag, Eisenmännchen, es ist immer zu spät, Wortgottesdienst an unserem Kreuz, wir teilen das Brot, Weißenseifen, die Schaukel, das letzte Wegstück bis zur Brudermeisterverabschiedung, Rückblick, Dank.

Ein Dank, den ich gerne noch einmal wiederholen möchte: Dank an die Neu- und Altpilger, Dank an den Vorstand für die Besorgung der Quartiere und die Buchung der Gaststätten (denn von Rosenkränzen wird man nicht satt, und auf Meditationen kann man nicht schlafen) Dank an das fantastische Fahrerteam (Hermann-Josef, Hans-Willi, Thomas, Thomas, Bernd, Bernhard, Peter, Stephan, Manfred) Dank an die Musiker (Ulrike, Thomas, Bernhard, Regina) Dank an Hiltrud für die Gestaltung der Wortgottesdienste, Dank an die beiden, die mit mir gemeinsam die Wallfahrt geleitet haben. Es war eine gute Vorbereitungszeit, wir haben vieles gemeinsam überlegt, besprochen, verworfen und neu gedacht. Es waren gute Gespräche, wir sind als Team gewachsen. Während der Wallfahrt hat sich das alles noch verstärkt, gegenseitig vertrauend, jeder an seinem Platz, haben wir die Pilgergruppe geführt. Danke Renate, danke Angela, und dir, Angela, mit deinem Team, mit Andrea und Michael, alles Gute und Gottes Segen in diesem Jahr.

Das letzte Wegstück wir erreichen Büdesheim

Samstag 22.05.2005
8. Wallfahrtstag (Büdesheim – Neuwerk)

Busfahrt, Trietenbroich, das letzte Wegstück, der letzte Rosenkranz, Verabschiedung am Stein, Wir werden herzlich in Neuwerk empfangen, Priester, Messdiener, Kommunionkinder, Verwandte, Partner, Kinder, Freunde, Andacht in der Klosterkirche.

Schluss, Aus, Vorbei, wir standen noch zu dritt, Renate, Angela und ich an der Klosterkirche, zunächst war da nur die tiefe Erleichterung, alles hat geklappt, kein Unglück, alle Pilger sind wieder heil zu Hause angekommen.

Erst in den nächsten Tagen und Wochen, nach vielen kurzen und langen Gesprächen, entwickelte sich langsam das Gefühl, die Wallfahrt war gut.

Es hatte Freude gemacht, die Wallfahrt vorzubereiten, es waren Stunden in denen ich ganz bei Gott und ganz bei mir war.

Danke an Euch, dass ich Brudermeister sein durfte, es war eine Bereicherung für mein Leben.

Wallfahrtsbilder

Wallfahrtstexte